Gute Entscheidungen treffen mit dem „inneren Team“

Entscheidungen prägen unser Leben, unseren Arbeitsalltag und unsere Beziehungen. Doch oft genug stehen wir vor komplexen Wahlmöglichkeiten und fühlen uns überfordert. Dieser Artikel bietet Ihnen nützliche Einblicke und praxisorientierte Tipps, wie Sie bessere Entscheidungen treffen können.

Das Modell des Inneren Teams
Das Modell des Inneren Teams wurde vom renommierten Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun entwickelt. Es beschreibt die verschiedenen Persönlichkeitsanteile, die in jedem von uns existieren und unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen beeinflussen. Laut Schulz von Thun können diese Anteile wie Schauspieler auf einer Bühne vorgestellt werden: Manche stehen immer im Vordergrund, während andere eher im Hintergrund agieren.

Anwendung des Inneren Teams bei Entscheidungen
Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, ist es essenziell, das Mit- und Gegeneinander der verschiedenen inneren Stimmen zu analysieren und zu integrieren. Der „Teamleiter“ oder das „Oberhaupt“ (wie Schulz von Thun es nennt) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er die unterschiedlichen Stimmen einordnet und eine kohärente Entscheidung herbeiführt (Quelle).

Praktische Tipps zur Nutzung des Inneren Teams
1. Innere Stimmen identifizieren: Machen Sie sich bewusst, welche verschiedenen Stimmen in Ihnen sprechen. Diese könnten z.B. der rationale Denker, der vorsichtige Zweifler, der enthusiastische Macher etc. sein.
2. Stimmen zu Wort kommen lassen: Schreiben Sie die Argumente jeder inneren Stimme auf. Was möchten sie Ihnen sagen? Was sind ihre Bedenken oder Wünsche?
3. Ressourcen und Hindernisse analysieren: Bewerten Sie, welche Stimmen unterstützende und welche hemmende Kräfte darstellen.
4. Integration und Synthese: Lassen Sie Ihren „inneren Teamleiter“ die verschiedenen Beiträge zusammenführen und eine ausgewogene Entscheidung treffen.

Beispiel: Eine Führungskraft und das Innere Team

Lena ist eine erfahrene Führungskraft in einem mittelständischen Technologieunternehmen. Eines Tages steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie eine vielversprechende, aber riskante Produktinnovation auf den Markt bringen oder lieber auf eine sicherere Weiterentwicklung bestehender Produkte setzen?

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, entscheidet sich Lena, das Modell des Inneren Teams von Schulz von Thun anzuwenden. Sie nimmt sich einen Moment Zeit, um ihre inneren Teammitglieder zu identifizieren und zurate zu ziehen.

  1. Der Visionär: Diese innere Stimme ist begeistert von der neuen Produktinnovation. Der Visionär sieht die Chance, das Unternehmen an die Spitze der Branche zu katapultieren und bahnbrechende Erfolge zu erzielen. „Wenn wir diesen Schritt wagen, könnten wir Marktführer werden und neue Märkte erschließen!“
  2. Der Skeptiker: Im Gegensatz zum Visionär warnt der Skeptiker vor den Risiken. „Was, wenn das Produkt floppt? Die Entwicklungs- und Marketingkosten sind enorm. Ein Fehlschlag könnte das gesamte Unternehmen gefährden.“
  3. Der Pragmatiker: Diese Stimme rät zu einer ausgewogenen, realistischen Herangehensweise. „Es wäre sinnvoll, eine Marktstudie durchzuführen und schrittweise vorzugehen. So können wir das Risiko minimieren und dennoch das Innovationspotenzial nutzen.“
  4. Der Teamplayer: Diese innere Stimme denkt an die Mitarbeiter und das Arbeitsklima. „Eine solche Innovation könnte das Team motivieren und neue Energien freisetzen. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass alle an Bord sind und die nötige Unterstützung erhalten.“
  5. Der Finanzexperte: Diese Stimme konzentriert sich auf die finanziellen Aspekte. „Wir müssen die Kosten-Nutzen-Rechnung genau durchgehen und vielleicht externe Berater hinzuziehen, um eine fundierte finanzielle Bewertung zu erhalten.“

Lena nimmt sich die Zeit, die Argumente jeder inneren Stimme niederzuschreiben. Sie erkennt, dass jede Perspektive wichtige Informationen und Überlegungen enthält. Als „Teamleiterin“ ihres Inneren Teams integriert Lena die verschiedenen Meinungen und erarbeitet eine Strategie.

Sie entscheidet sich dafür, zunächst eine umfassende Marktstudie durchzuführen und ein kleines Team mit der Entwicklung eines Prototyps zu beauftragen. So kann sie die Innovationskraft des neuen Produkts testen, ohne das Unternehmen unnötigen Risiken auszusetzen. Zudem plant sie regelmäßige Meetings, um das Team einzubinden und die Fortschritte zu überwachen.

Durch die Anwendung des Inneren Teams konnte Lena eine fundierte und ausgewogene Entscheidung treffen, die sowohl das Potenzial der Innovation nutzt als auch die Risiken minimiert und das Team einbindet.

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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