Lernen Sie von der Ameise und beachten Sie Wechselwirkungen

6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen wollen (Teil 8)

 

Entdecken Sie Wechselwirkungen Ihres Handelns mit Hilfe zirkulärer Fragen. Lernen Sie, Abstand vom linearen Denken zu nehmen und die Perspektive zu wechseln.

Hintergrund dieser Artikelserie

Bereits 1989 veröffentlichte der Bestseller-Autor und Managementberater Stephen R. Covey sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“, das mich und meine Arbeit sehr geprägt hat. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass Effektivität nicht alles ist. In dieser Artikelserie stelle ich deshalb meine Alternative vor: Die 6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen und dabei andere mitnehmen wollen. Für Männer und Frauen, die in Verantwortung stehen – als Führungskraft oder Unternehmer, als engagierte Ehrenamtliche in einem Verein, als Eltern im Familienalltag, als Menschen, die die Gesellschaft positiv beeinflussen wollen.

„Empowerment fürs ganze Leben“ ist ein Trainingsprogramm, das ans Eingemachte geht: Sie werden ganz praktisch lernen und einüben, wie die 6 Erfolgsprinzipien – ich nennen sie hier Lebensprinzipien – Ihr Denken, Ihre innere Haltung und Ihr Handeln bestimmen können. Und dann, wie Sie andere damit „empowern“, befähigen, bevollmächtigen können.

Um von diesen Artikeln optimal zu profitieren, empfiehlt sich die (kostenlose) Durchführung des Lebens-Tests unter www.life.empowerment.zone. Damit erhalten Sie einen Überblick, wie gut Sie die sechs Wachstumskräfte bereits zu einem Teil Ihres Lebens gemacht haben.

Ihr Nutzen:

In einem Bild ausgedrückt: Ihr Leben wird Frucht bringen. Beruflich wie privat. Sie selbst werden Erfüllung und Wirksamkeit in Leben und Beruf erfahren (ohne sich aufzureiben), mit Ihren Zielen vorankommen, etwas bewegen und im Leben anderen Menschen Spuren hinterlassen.

Artikelübersicht:

Hier finden Sie eine Übersicht über alle Artikel dieser Serie.

Kommunikation in komplexen Strukturen

Ameisen sind Kommunikationskünstler: Mithilfe ihrer Fühler, mit akustischen Klopfsignalen und mit Duftstoffen „unterhalten“ sich Ameisen, um die Abläufe in ihrem Ameisenbau reibungslos zu gestalten. Und so eine Kolonie kann sehr groß werden. Die größte bekannte Ameisenkolonie wurde von dem Schweizer Biologen Laurent Keller entdeckt. Sie erstreckt sich über eine Länge von 5760 Kilometern entlang der Küste der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens und besteht aus mehreren Millionen Nestern mit vielen Milliarden Individuen. Hier ist wahrlich eine gute kommunikative Vernetzung notwendig.

Von den Ameisen können wir lernen, wie Zusammenarbeit auch in komplexen Strukturen aussieht und wie gute Kommunikation gelingen kann. Wie man Auswirkungen auf und Wechselwirkungen mit Bereichen berücksichtigen kann, die nicht unmittelbar im eigenen Einflussbereich liegen, also in räumlich benachbarten Bereichen. Denn alles, was Sie tun, passiert nicht isoliert im luftleeren Raum. Es beeinflusst nicht ausschließlich das, was Sie beeinflussen wollen. Vielmehr hat es fast immer auch Auswirkungen auf andere Bereiche. Und ebenso gibt es dann auch Rückwirkungen dieser anderen Bereiche auf das, was Sie tun. Wenn Sie beispielsweise im Sportverein einen Trainingstermin von Dienstag auf Mittwoch verlegen, ändern Sie nicht einfach nur einen Termin. Sie lösen vielfältige Reaktionen und Wechselwirkungen aus, je nachdem wie Sie vorgehen, darüber reden und andere in die Entscheidung einbeziehen.

Die so genannten zirkulären Fragen können dabei helfen, Wechselwirkungen zu entdecken und bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Pläne zu berücksichtigen. Zirkuläre Fragen sind Fragen, bei denen man „um die Ecke“ denkt. Anstatt sich im üblichen linearen Denkmuster zu bewegen (eine bestimmte Ursache führt zu einer bestimmten Wirkung: aus A folgt B), schaut man sich Zusammenhänge aus einer dritten Perspektive an und überlegt, welche Auswirkungen es in verschiedenen Richtungen gibt. „Wenn ich den Leiter deines Teams fragen würde, wie er die Situation sieht, was würde er vermutlich sagen? Und wie würde dein Kollege Martin diese Aussage kommentieren?“

Was würden Sie raten, wenn Sie der Coach wären?

Herr Meier stand vor einer wichtigen beruflichen Entscheidung. Sollte er die neue Position als Abteilungsleiter wirklich annehmen? Sicher, er würde mehr verdienen. Seine Aufgaben wären herausfordernd und dadurch attraktiver als zur Zeit. Aber er müsste eben auch mehr arbeiten, hätte noch wenige Zeit für die Familie und müsste vielleicht sogar an einen anderen Standort seiner Firma wechseln. Um diese Fragen zu reflektieren, war er zu mir ins Coaching gekommen. Schon seit über einer Stunde hatten wir die Vor- und Nachteile reflektiert, Werte und Prioritäten beleuchtet, Auswirkungen auf sein Umfeld bedacht, ja sogar die unbewussten Motive erforscht. Aber Herr Meier hatte irgendwie das Gefühl, nicht weiterzukommen: „Das ist mir doch alles klar, aber ich kann mich trotzdem nicht entscheiden!“ Dann stellte ich ihm folgende Frage: „Herr Meier, stellen Sie sich für einen Augenblick einmal vor, dass Sie hier der Coach wären. Was würden Sie mir raten?“ Herr Meier brauchte einen Moment um umzuschalten. Doch dann konnte ich sehen, dass er förmlich in die Rolle des Coaches hineinkroch. Er runzelte die Stirn, dann platzte es aus ihm heraus: „Machen Sie es, trauen Sie sich doch endlich! Sie schieben alle diese scheinbar sachlichen Argumente vor, weil Sie Angst vor etwas Neuem haben. Dabei sehnen Sie sich doch nach dieser Stelle.“ Wieder einmal war ich erstaunt, wie wirksam eine zirkuläre Frage sein kann, wenn sie uns aus dem Gefangensein unseres Denkens befreit und uns einen neuen Blickwinkel ermöglicht.

Stellen Sie zirkuläre Fragen

Dieses zirkuläre Denken muss eingeübt werden, weil es den meisten Menschen eher schwer fällt. Normalerweise würden wir in erster Linie überlegen: „Wie sehe ich die Situation? Was passiert, wenn ich dieses oder jenes tue?“ Das wäre das klassische lineare Denken. Die Wirklichkeit ist aber nicht linear, und deshalb stoßen wir mit diesem Denken oft an Grenzen und erleiden früher oder später unerwartete oder unerwünschte Nebenwirkungen unseres Tuns. Wenn wir hingegen zirkulär über eine Situation oder ein Vorhaben nachdenken, müssen wir uns in andere beteiligte Personen hineinversetzen. Wir nehmen einen Perspektivwechsel vor, sehen die Dinge quasi von außen. Dadurch wird uns Vieles deutlich, was wir vorher so nicht gesehen haben. Und wir können zunehmend erkennen, welche Auswirkungen unser Handeln auf andere hat, wie diese Personen dann reagieren und wie wir und andere wiederum darauf reagieren und so weiter. Typische zirkuläre Fragen wären auch: „Wenn Sie diese Veränderung vornehmen würden, wer müsste sich dann auch verändern? Und auf wen hätte das noch Einfluss? Wenn Sie sich hier und jetzt anders verhalten würden, wen würde das am meisten freuen? Wie würde derjenige reagieren? Wer würde das vielleicht gar nicht mitbekommen?“
Zirkuläre Fragen werden oft im Coaching eingesetzt. Wenn Sie sich diese Fragen selbst stellen, praktizieren Sie also bereits Selbstcoaching. Darüber hinaus kann es sich aber in schwierigen Situationen lohnen, sich von einem externen Coach begleiten zu lassen, denn es ist leichter, zirkuläre Fragen zu durchdenken und zu beantworten, wenn sie jemand anders stellt.

Von der Ameise lernen heißt vernetzt zu denken. Nachdenken kommt vor dem Handeln. Wer will, dass seine Lebensperspektive Realität wird, muss sich erst mit seiner Lebensposition beschäftigen. Langfristige Ergebnisse sind uns dann wichtiger als schnelle rfolge, die unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Wir sehen nicht nur uns allein, sondern beachten den größeren Zusammenhang: Welche Auswirkungen und Rückkopplungen haben unsere Maßnahmen? Wir beugen uns nicht dem Diktat des Dringlichen, sondern geben dem wirklich Wichtigen Vorrang. Vernetzung bedeutet auch, alle betroffenen Personen in eine wertschätzende und offene Kommunikation einzubeziehen und sie zu Beteiligten zu machen. So können wir ein erfüllteres Leben führen und einen positiven Beitrag für unser Umfeld leisten.

Zum Weiterdenken

Probieren Sie es aus: Sicher fällt Ihnen spontan eine Situation ein, die Sie durch lineares Denken bisher nicht zufriedenstellend lösen konnten.

  • Überlegen Sie, wie andere von dieser Situation betroffene Personen dieselbe Situation sehen und bewerten würden.
  • Fragen Sie dann weiter: Wie würde sich welche Veränderung auf die verschiedenen Personen auswirken? Was würden sie denken? Wie würden sie reagieren? Und: Wer reagiert auf wen?
  • Und wie würden Sie nun entscheiden?

 

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IHR KONTAKT

CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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