Wenn 3x Coaching mehr bringt als 2 Jahre Therapie

Wie eine Berufsmusikerin im Coaching ihre Auftrittsangst überwindet

Von Julia Frach

Ich bin Musikerin. Schon diesen Satz hätte ich noch vor drei Monaten nicht so klar formuliert, obwohl es mein Beruf ist, ich eine Band leite und seit meiner Kindheit Klavier spiele. Der Grund: Seit meinen ersten Vorspielen habe ich Auftrittsangst.

Über die Jahre und Auftritte entwickelte sie sich von feuchten Fingern und innerer Anspannung hin zu weichen Knien, flauem Magen und unwillkürlichem Zittern der Hände. Die Angst auf der Bühne zu versagen hielt mich zurück, Musik zu studieren und ich ging andere Wege. Vier Jahre lang hatte ich kein Klavier, bis ich während meines Studiums ein altes Steingräber kaufte und regelmäßig zu spielen begann. Ich lernte jemanden kennen, der jemanden kannte, der Jazzklavierunterricht gab und an der Leipziger Musikhochschule studierte. Ein paar Tage später hatte ich eine Schnupperstunde, zwei Tage später wusste ich, was ich eigentlich machen wollte. Ich übte vier Jahre wie besessen und bekam einen der umkämpften Plätze.

Die Vorbereitungsphase vor den Aufnahmeprüfungen, kleine Gigs mit Freunden und die Aufnahmeprüfungen selbst waren aber geprägt von immer weiter zunehmender Auftrittsangst, die in totalen Blackouts und völligem Kontrollverlust mündete. In besonders wichtigen Konzerten hatte ich das Gefühl, meinen Körper zu verlassen und beobachtete meine Komplettausfälle apathisch aus der Vogelperspektive.

Natürlich hatte ich die Hoffnung, diesen schrecklichen Situationen irgendwie zu entgehen, übte so viel ich konnte, aber es verschlimmerte sich von Mal zu Mal. Gleichzeitig kostete es mich sehr viel Energie, nach der Schmach und dem Entsetzen vor dem eigenen Versagen wieder mit dem Üben zu beginnen. Ich beendete mein Studium mit einer katastrophalen Abschlussprüfung und spielte ein halbes Jahr kein Klavier mehr.

Leise Hoffnung nach der Katastrophe

Sämtliche Anfragen lehnte ich ab, bis ich einen Kollegen nicht hängen lassen wollte und einsprang. Ich hatte nichts geübt und meine Finger flogen über die Tasten. Ich hatte das erste Mal Spaß, machte Musik mit ihm und genoss es, auf der Bühne zu sein. Eine Woche zuvor hatte ich Kontakt zu Christoph Schalk aufgenommen. Mir war klar, ich musste eine Entscheidung treffen, was mit mir und dem Klavierspielen passieren sollte.

„Nach insgesamt drei Terminen Coaching hatte ich etwas erreicht, was sich nach zwei Jahren Therapie nicht eingestellt hatte.“

In unserem Erstgespräch schilderte ich Christoph Schalk meine Problematik. Er meinte, er sei zuversichtlich, dass ich meine Auftrittsangst in den Griff bekommen könnte. Oft würden sogar 3-5 Sitzungen ausreichen. In mir wuchs die Hoffnung, dass ich wieder selbstsicher auf die Bühne gehen und problemlos spielen könnte, selbst wenn der Auftritt bei Konzerten vielleicht nie zu einem großartigen Gefühl würde. Aber um es vorweg zu nehmen: Nach insgesamt drei Terminen Coaching von je 90 Minuten hatte ich mit Christoph Schalk etwas erreicht, was sich nach einem Meter Fachliteratur und zwei Jahren Therapie nicht eingestellt hatte – ich konnte wieder vor Publikum Klavier spielen.

Doch was haben wir genau gemacht? Christoph Schalk gab mir am Ende des Erstgesprächs sein Büchlein „Blockaden lösen“ zum Lesen mit. Darin war beschrieben, wie emotionaler Stress entsteht, wo er gespeichert wird und wie man ihn mit neuropsychologischen Methoden wieder auflösen kann.

Emotionale Blockaden lösen sich auf

Genau damit (die Methode heißt übrigens EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing) arbeitete er mit mir in der nächsten Sitzung. Ich sollte am Beispiel meiner misslungenen Abschlussprüfung zunächst die Phasen meiner Auftrittsangst beschreiben. Dann fragte er mich, wo sich die einzelnen Phasen im Körper bemerkbar machten. Wir testeten anhand eins Fingermuskeltests das Stresslevel bei den entsprechenden Phasen, die ich genannt hatte und arbeiteten anschließend mit geführten Augenbewegungen. Dazu erklärte mir Herr Schalk zunächst den Prozess und ließ mich zwei Mal für etwa 20-30 Sekunden in die Auftrittsangst gehen. Er benannte Phase für Phase, ich konzentrierte mich auf die Angst und folgte gleichzeitig einer schnellen Handbewegung vor meinen Augen. Danach sollte ich tiefdurchatmen. Eine angenehme Entspannung im Nacken- und Schulterbereich hatte sich eingestellt und war deutlich spürbar. Beim dritten Durchgang gelang es mir nicht mehr, mich so einfach in die Angst zu versetzen, etwas in mir weigerte sich. Danach trat ein Gefühl der Entspannung ein, der Atem ging tief und meine Füße wurden schwer. So schwer, dass ich das Gefühl hatte, sie würden sich verwurzeln und wären Zentner schwer. Ich hatte dieses Gefühl noch nie in meinem ganzen Leben gespürt, es war unglaublich schön und hielt etwa fünf Minuten intensiv an. Den Rest des Tages ging ich als wäre ich verschmolzen mit dem Boden und fühlte mich unbesiegbar. Das war das Gefühl, was fehlte, wenn ich mich auf die Bühne bewegte.

Mit einem neuen Körpergefühl zurück auf die Bühne

In der dritten Sitzung beschrieb ich Herrn Schalk meinen Wunsch, dass das Üben in Räumen, in denen ich von anderen zu hören war, sich nicht ständig so anfühlte wie ein Auftritt. Klaviere in öffentlichen Räumen verursachten ebenfalls seit langem ein unangenehmes Stressgefühl in mir. Wir wählten einen Flügel am Flughafen aus, und ich beschrieb meinen inneren Groll gegen das Instrument und alle, die es spielten.

„Der Stress hat sich aufgelöst.“

Dieses Mal wendete Christoph Schalk eine andere Methode an, bei der ich verschiedene Nervenpunkte an Hand, Arm und Herzgegend klopfen und reiben sollte. Dabei sollte ich an den Flügel denken und mich auf das Gefühl des Grolls konzentrieren. Der Vorgang dauerte etwa eine Minute. Wir wiederholten ihn drei Mal. Nach jedem Mal beobachte ich, dass der Groll weniger wurde; er entglitt mir scheinbar.  Wenn ich heute an Klaviere in öffentlichen Räumen denke oder sie sehe, ist mein Gefühl dazu völlig neutral. Der Stress hat sich aufgelöst.

Nach diesen insgesamt 4 ½ Stunden Coaching konnte ich wieder mit dem Klavier in Konzerten auftreten. Bereits zwischen den über drei Monate verteilten Sitzungen spielte ich mit Leuten, vor denen ich große Hochachtung habe und mit denen spielen zu können ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Meine Finger flatterten kurz und beruhigten sich wieder. Ich konnte mich problemlos konzentrieren, den Formen folgen und war Herr meiner selbst. Diese Erfahrungen stärkten die Gewissheit, dass die Reise mit mir und dem Klavier noch nicht beendet ist, im Gegenteil, sie beginnt erst. Ich bin Musikerin!

Julia Damiani, www.frachter-band.de

Informationen über den Diplom-Psychologen und Coach Christoph Schalk unter www.christophschalk.com

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