„Auch die beunruhigendste Gegenwart wird bald Vergangenheit, das ist immerhin tröstlich“. Diesem Satz von Thornton Wilder können wir sicher alle von Zeit zu Zeit aus ganzem Herzen zustimmen. So gut es zu wissen ist, dass alles vorüber gehen wird, so sinnvoll kann es aber auch sein, genau das Beunruhigende an meiner Gegenwart mal genau anzuschauen. Nämlich dann, wenn Sie nicht nur überleben, sondern aktiv und selbstbestimmt etwas verändern wollen.
Also schauen Sie erst einmal genau hin. Und das machen Sie folgendermaßen:
Nehmen Sie sich eine Skala von eins bis zehn. Zehn steht für die optimale Erreichung Ihrer Ziele. Da wollen Sie sich hinverändern. Wenn Sie dort auf der Zehn stehen, ist Ihr Problem verschwunden – falls Sie eines hatten – und Sie haben die Ergebnisse erzielt, die Sie sehen wollen.
Die Eins hingegen markiert das glatte Gegenteil davon. Noch nichts ist erreicht. Sie sind keinen einzigen Schritt in Richtung auf Ihr Ziel gegangen.
Wo auf dieser Skala stehen Sie heute?
Sehr wahrscheinlich ist es nicht die Eins, denn Sie haben sich ja alleine dadurch, dass Sie sich auf diese Frage einlassen, schon innerlich ein bisschen hin zu Veränderung bewegt. Vermutlich ist es sogar einiges mehr als die Eins. Wo also stehen Sie zwischen eins und zehn?
„Wow!“, möchte ich am liebsten sagen. „Ich bin beeindruckt!“ Ohne zu wissen, wo Sie genau stehen, weiß ich doch, dass da etwas vorhanden ist auf dem Weg zum Ziel. Schauen Sie genau hin: Was macht den Unterschied zwischen Ihrem aktuellen Standort und der Eins aus? Was ist es, was Sie bereits jetzt auf die Zwei oder die Drei bringt? Oder die Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht?
Oder ist es gar eine Neun? Eine Neun-Komma-Fünf? Selbst wenn es „nur“ eine Eine-Komma-Eins sein sollte – dann nehmen Sie eben die Lupe, um festzustellen, was schon da ist.
Egal wo Sie stehen und wie beunruhigend sich Ihre Gegenwart gerade anfühlt: Lassen Sie sich nicht entmutigen, sondern begegnen Sie sich selbst mit Wertschätzung. Achten Sie auf die kleinen Anfänge. Sie sind die Vorboten dessen, was noch geschehen wird. Loben Sie sich für jeden noch so kleinen Schritt, den Sie bereits gegangen sind und freuen Sie sich auf das, was Sie noch erreichen werden.
Zum Weiterdenken: Wie können Sie sich selbst gegenüber Wertschätzung ausdrücken für das, was Sie schon erreicht haben?
Zum Ausprobieren: Nehmen Sie ein Blatt Papier und zeichnen Sie Ihre Zehnerskala auf: Markieren Sie die Zahl, auf der Sie stehen. Oder verwenden Sie meine Vorlage.
Zum Weiterlesen: Christoph Schalk: Selbstcoaching. Überlegt handeln, konsequent umsetzen.