Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie sie vermeiden (Teil 2)

Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen

Dieser Punkt ist überraschend für viele, denn: wenn ich mich verändern will, brauche ich doch meinen Willen. Ich muss Dinge entscheiden, Strategien festlegen. Ich brauche meinen Willen, um den Veränderungsprozess umsetzen zu können und um die Energie aufzuwenden, das auch auf Dauer durchzuhalten.

Eine Studie der American Psychological Association konnte aber belegen, dass Menschen in erster Linie scheitern, gerade weil sie sich zu sehr auf ihre Willenskraft verlassen. Deshalb verfehlen sie oft ihre Ziele. Denn in der Regel fehlt es an Willenskraft. Das erstaunt Sie?

Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen

Das Experiment hinter der Studie war folgendermaßen aufgebaut: Die Probanden waren hungrige Studenten. Sie wurden im ersten Teil des Experimentes alleine in einen Raum geführt, in dem es verführerisch nach frisch gebackenen Cookies roch. Außerdem befand sich in diesem Raum je eine Schale voll mit leckeren Cookies und eine Schale voll mit Radieschen. Ein Teil der Studenten durfte sich an der Schale mit den Cookies bedienen, der andere durfte nur Radieschen essen. Die Studenten waren jeweils alleine im Raum, wurden aber natürlich beobachtet. Die Radieschen-Studenten nahmen tatsächlich alle keine Cookies, aber sie rochen daran, nahmen mal einen in die Hand und wurden sehr magisch von der Schale mit den Cookies angezogen. Aber alle hielten durch.

Dann folgte der zweite Teil des Experiments. Die Studenten bekamen die Aufgabe, ein Puzzle zusammenzusetzen. Und zwar kein schönes Bild, sondern ein geometrisches Puzzle, bei dem man nur Muster und Strukturen zusammensetzt. An sich schon schwierig, aber die Studienleiter hatten noch eine weitere Hürde eingebaut: Das Puzzle war nicht lösbar. Man wollte herausfinden, wie lange die Studenten durchhalten und an der Lösung tüfteln, und ob es einen Unterschied zwischen den Radieschen-Studenten und den Cookie-Studenten gab. Es gab durchaus einen: Die Radieschen-Studenten gaben im Schnitt nach 8 Minuten auf, die Cookie-Studenten hielten 20 Minuten durch.

Dieser signifikante Unterschied lässt sich dadurch erklären, dass die Radieschen-Studenten ihr Kontingent an Willenskraft bereits im ersten Teil des Experiments aufgebraucht hatten. Sie hatten einfach keine Kraft mehr, ihren Willen aufzubieten. Die Cookie-Studenten dagegen waren noch frisch und unverbraucht.

Willenskraft kann man trainieren wie einen Muskel. Dieser Muskel kann aber auch ermüden. Deshalb ist Willenskraft eine begrenzte Ressource. Man soll sich deshalb nie alleine auf seine Willenskraft verlassen, denn irgendwann ist sie aufgebraucht. Wenn man dann keinen anderen Ressourcen hat, bekommt man Probleme bei der erfolgreichen Umsetzung seiner Ziele. Es ist durchaus sinnvoll, die Willenskraft bei der Umsetzung von Zielen einzubinden, aber sie ist ein unsicherer Verbündeter. Wenn ich mich zu sehr auf sie stütze, werde ich früher oder später scheitern.

Fragen Sie sich: Wie stark verlassen Sie sich auf Ihre Willenskraft?

Im nächsten Artikel lesen Sie: Lösungsimpuls 1: Gewohnheiten entwickeln (veröffentlicht ab 18.06.22)

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Übersicht über alle Artikel der Serie (die Artikel erscheinen ab dem 21. Mai 2022 sukzessive alle 2 Wochen, die Links sind erst nach dem Erscheinen aktiv):

Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie sie vermeiden
Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen 
Lösungsimpuls 1: Gewohnheiten entwickeln
Fehler 2: Zu viele Veränderungen auf einmal / Lösungsimpuls 2: Weniger ist mehr
Fehler 3: Große Veränderungsschritte statt kleine
Lösungsimpuls 3: Kleine Schritte (veröffentlicht ab 08.09.16)
Fehler 4: Vermeidungsziele statt Annäherungsziele
Lösungsimpuls 4: Annäherungsziele
Fehler 5: Ergebnisziele statt Haltungsziele
Lösungsimpuls 5: Haltungsziele 
Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet / Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen
Fehler 7: Ressourcen werden ignoriert
Lösungsimpuls 7: Ressourcen nutzen
Fehler 8: Selbst- und Fremdvorwürfe
Lösungsimpuls 8: Selbstakzeptanzübung 
Fehler 9: Der eigene Stil wird nicht beachtet / Lösungsimpuls 9: Beachten Sie Ihren eigenen Stil 
Fehler 10: Kleine Fortschritte werden ignoriert
Lösungsimpuls 10: Kleine Fortschritte würdigen

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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